16.12.2024

Weihnachtsspezialitäten für Blois

Adventsstimmung in unserer französischen Partnerstadt

Ein Bericht von Luise Eckert und Isabella Ivan, K1

Es ist schon dunkel. Hinter uns liegen bereits acht Stunden Fahrt und ein kurzer Zwischenstopp am Memorial von Charles de Gaulle - und endlich erstrahlt die Silhouette von Blois vor uns. Für die meisten von uns ist es die erste Reise in unsere französische Partnerstadt. Dementsprechend herrscht Aufregung, als wir auf dem Parkplatz ankommen und von unseren Gastfamilien freundlich begrüßt werden. Wir sind voller Freude, denn vor uns steht noch ein langes, erlebnisreiches Wochenende mit kleinen Exkursionen in der Stadt. Doch wir sind vor allem gekommen, um den Französinnen und Franzosen mit unserem Verkauf deutscher Weihnachtsspezialitäten, die von einem Teil der Kursstufe 1 gebacken wurden, auf dem Wochenmarkt eine Freude zu bereiten.

Schon früh morgens sind wir vor Ort, bauen unseren Stand auf und präsentieren das Gebäck. Im Verlaufe des Morgens kommen immer mehr Kunden vorbei, denen wir begeistert von unseren mitgebrachten Köstlichkeiten erzählen. Es kommt beim Verkauf immer mal wieder zu sehr interessanten Erzählungen der Kunden über ihre Verbindung zu Deutschland. Oft wird uns auch vom Schüleraustausch erzählt, den sie damals in Waldshut-Tiengen verbracht haben. Recht schnell besuchen uns auch Stammkunden, meist aus dem Partnerschaftskomitee, die jährlich den Stand aufsuchen. Ein Plätzchen hier, ein Früchtebrot da, und siehe da, zu Marktschluss haben wir so gut wie alles Mitgebrachte verkauft. 

Nach dem Mittagsessen geht es weiter mit dem Nachmittagsprogramm. Mit vollem Magen entscheiden wir uns, vor der Eiskunstlaufshow einen Spaziergang durch die wunderschöne Innenstadt zu machen. Wir bewundern die Architektur und die bekannte Treppe „Denis Papin“, die jedes Jahr zu einem Kunstwerk bemalt wird. 

Die anschließende Eiskunstlaufshow beeindruckt uns sehr, denn die jungen Eisläufer beweisen allesamt ein erstaunliches Können. Zwischendurch gibt es auch weihnachtliche Einschübe, die durch Musik und Kostüme gekennzeichnet sind. Um noch richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen, beschließen wir nach der Show, eine heiße Schokolade in einem kleinen, charmanten Café trinken zu gehen. 

Den restlichen Abend lassen wir in unseren Gastfamilien ausklingen. Hier ist dann auch etwas mehr Zeit zum Austauschen: Man spricht über den Alltag, Interessen, aber auch kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Gespräche drehen sich oft um das Thema Schule und unsere Hobbys. Auch Besuche bei Freunden der Gastfamilien bieten einen großen Raum für spannenden Gedankenaustausch. Besonders schön ist es, wenn sowohl die Gastfamilien als auch wir selbst bereits Erfahrungen im Heimatland des jeweils anderen gesammelt hatten, was zu noch interessanteren Gesprächen beiträgt.

Am nächsten Tag geht es nach dem Mittagessen los zum Besuch des „Château de Blois“, dem Schloss der Stadt. Dort erfahren wir einiges über die französischen Könige und bewundern beim Durchgang die Innenausstattung der Schlossräume. Wie man wohl in diesen Betten einst geschlafen hat? Zeitgleich gibt es im Schloss eine moderne Kunstausstellung. Diese besteht aus bunten, leuchtenden, sich bewegenden, aufblasbaren Figuren, die sowohl im Inneren als auch außerhalb des Schlosses einen Kontrast zum Renaissance-Stil der architektonischen Sehenswürdigkeit bilden. Nach der Schlossbesichtigung geht es künstlerisch weiter beim Besuch der „Fondation du doute“, einer Kunstausstellung mit abstrakten Kunstwerken, die den Alltag und das Leben hinterfragen. Wir arbeiten uns durch die einzelnen Werke und versuchen deren Botschaften zu entschlüsseln. Mal gelingt es besser, mal bleibt es gedanklich abstrakt. Noch eine heiße Schokolade zum Abschluss, um die neue Gewohnheit zu pflegen, bevor es dann wieder zurück in die Gastfamilien geht ... 

Am Abreisetag verabschieden wir uns, und die Gastfamilien laden uns ein, in den Ferien gerne mit der Familie zu Besuch zu kommen, und wünschen uns eine gute Heimreise. Für diejenigen, die bereits Bekanntschaften geschlossen haben, wird ein nächstes Treffen vereinbart. Schon bald sind wir auf der Autobahn Richtung Heimat und lassen einen wunderschönen französischen Adventstraum hinter uns. 

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