12.03.2023
Südkurier: Siegel macht große Freude
Hochrhein-Gymnasium ist jetzt Fairtrade-Schule
Waldshut-Tiengen: Viel Arbeit haben Schüler und Lehrer, Eltern und Projektpartner aufgewendet, um für das Hochrhein-Gymnasium das Siegel „Fairtrade-School“ zu erringen. Jetzt wurden die Anstrengungen belohnt.
„Wir sind stolz darauf, jetzt Fairtrade-Schule zu sein“, sagte Schulleiter Markus Funck am Schluss der Feier zur Verleihung des „Fairtrade-School“-Labels an das Hochrhein-Gymnasium Waldshut. Viele Schüler, Lehrkräfte, Eltern und Gäste brachten ihre Freude über die Auszeichnung mit anhaltendem Beifall zum Ausdruck.
Den musikalisch-feierlichen Rahmen in der gut besetzten Aula des Gymnasiums für die Verleihung schuf der Schulchor unter Leitung des Musiklehrers Ulrich Tomm. Mit Dankesworten an die Fairtrade-Gruppe des Gymnasiums, vertreten durch die Schüler Senta Martin, Frederic Bartholomä und die beiden Lehrkräfte Daniel Liske und Martin Dühning, sowie an die vielen weiteren Mithelfer, eröffnete Markus Funck die Feierstunde.
Aus der Fachschaft Religion und Ethik entwickelte sich vor Jahren der Gedanke, „nicht nur über Werte zu reden, sondern auch etwas zu tun und Fairtrade wäre eine Sache“, so der Religionslehrer Martin Dühning. Und in einem kurzen Film zeigten dann die Fairtrade-Akteure, wie sie sich auf den Weg machten, das Bewusstsein gegen Ausbeutung von Arbeitskräften zu schärfen, sich für den fairen Handel und für die Bildung von Kindern einzusetzen. Oberbürgermeister Philipp Frank gratulierte der Schule und dankte allen, die sich für das Fairtrade-Label eingesetzt haben. Auch die Stadt habe sich auf den Weg gemacht, zur „Fairtrade-Stadt“ zu werden, sagte Frank. Und er ergänzte: „Entscheidend ist, dass wir viele Nachahmer finden, dann wird eine gute Geschichte daraus.“
In Vertretung des Landrates übermittelte Caren-Denise Sigg vom Landratsamt Waldshut die Glückwünsche und wertete es als „starkes Signal, dass der Landkreis, die Stadt und die Schule“ sich gegen die Ungleichheit zwischen Arm und Reich engagiert. Mit einer eindrucksvollen Rede wandte sich dann Willi Moosmann vom Weltlädeli Murg an die Versammelten. Er erinnerte daran, dass die Idee für den fairen Handel in den 60er Jahren auf Initiative von katholischen und evangelischen Jugendverbänden begonnen habe. Moosmann zitierte Dom Hélder Câmara, brasilianischer Erzbischof und geistiger Vater des Fairtrade, mit den Worten: „Wenn ich könnte, gäbe ich jedem Kind eine Weltkarte, um den Blick aufs Äußerste zu weiten.“ Und Moosmann endete mit den mutmachenden Worten: „Die Saat des fairen Handels geht auf, sie wächst und blüht. Jetzt war schließlich Sander Frank an der Reihe, der stellvertretend für die „Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg“ das Hochrhein-Gymnasium mit dem Qualitätsmerkmal „Fairtrade-School“ auszeichnete. Für die Erreichung dieses Labels musste die Schule fünf Kriterien erfüllen, die in zwei Jahren einer weiteren Überprüfung unterzogen werden, so Frank.
Im vergangenen Jahr hatte das Gymnasium das Thema Fairtrade unter anderem beim Sommerfest beworben. Stände mit Büchern zum Thema, Informationen zum Lieferkettengesetz und der Verkauf von fairem Eis und sogenanntem Nonfood-Artikel wie Rucksäcken und Mäppchen – standen dabei im Mittelpunkt.
Schule und Urkunde
Das Hochrhein-Gymnasium Waldshut ist nach dem Scheffel-Gymnasium in Bad Säckingen die zweite Bildungseinrichtung im Kreis Waldshut mit dieser Auszeichnung. Fünf Kriterien: Gründung eines Fairtrade-Schulteams, Erstellung eines Fairtrade-Kompasses, Verkauf und Nutzung fair gehandelter Produkte, Behandlung des Themas „Fairer Handel“ im Unterricht und Aktionen.
Text der Urkunde: „Hochrhein-Gymnasium Waldshut ist Fairtrade-School. Durch ihr Engagement für den fairen Handel setzt die Schule ein Zeichen für eine gerechtere Welt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinbauernfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika.“
Text und Bilder: Alfred Scheuble (SÜDKURIER), erschienen am 09.03.2023
Bild 1: links die beiden Religionslehrer Martin Dühning und Daniel Liske, in der Mitte mit der Plakette und Urkunde Senta Martin und Frederic Bartholomä, rechts Sander Frank von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg und daneben der Musiklehrer Ulrich Tomm und im Hintergrund (Dritter von rechts) der Schulleiter Markus Funck. | Bild: Alfred Scheuble