16.01.2025
Südkurier: Jugendkonferenz in Waldshut
Was die jungen Einwohner bewegt
Erste Jugendkonferenz findet in Waldshut statt; Teilnehmer erarbeiten Katalog mit Forderungen
Waldshut – „Was Dich bewegt“, das ist das Motto der ersten Jugendkonferenz 2025 gewesen, die die Schülermitverwaltung des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut gemeinsam mit dem Technischen Gymnasium, der Justus-von-Liebig-Schule, den Kaufmännischen Schulen und der Robert-Schuman-Realschule Waldshut ausgerichtet hat.
Unter der Regie der beiden Gymnasiasten Paul Vögtle (Schülersprecher) und Lukas Schlegel trafen sich fast 60 Jugendliche im katholischen Gemeindehaus. Dort entwickelten sie zunächst in Gruppen aufgeteilt zu den zehn vorgegebenen Themen ihre Meinung und Forderungen, die sie dann in der Schlusskonferenz dem Plenum vortrugen. Das vom Kultusministerium Baden-Württemberg vorgegebene Konzept bietet für Jugendliche ab 14 Jahren die Möglichkeit, sich in- und außerhalb der Schule sowie in der Kommunalpolitik einzubringen und auch landesweit Gehör zu finden. Dass dies gut funktioniert, bestätigte der Fachbereichsleiter der Jugendstiftung Baden-Württemberg, Günter Bressau, der als Gast mit dabei war und sich lobend über die Veranstaltung in Waldshut äußerte.
Demokratie und politische Bildung, berufliche Orientierung, Studium, Ausbildung, Digitalisierung und Medien lauteten die Themenkreise, die von den hoch motivierten Jugendlichen intensiv bearbeitet wurden. Dabei stand die ganz persönliche Zukunft, Glück und Sorgen, das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit ebenso im Fokus der Jugendkonferenz, wie allgemein Krieg, Frieden und Sicherheit, Klima und Umweltschutz.
Während der abschließenden Ergebniskonferenz präsentierte jede Gruppe ihr Meinungsbild und ihre Forderungen. So sagte zum Beispiel eine Schülerin, dass es für die Berufsfindung „mehr festgelegte Praktika“, dass es „mehr Fortbildungen zur Digitalisierung“ oder die „KI (Künstliche Intelligenz) als Unterstützung für die Lehrkraft“ geben sollte. Wichtig ist den Jugendlichen auch, „gehört zu werden“, weil es schließlich um ihre Zukunft gehe.
All diese Themen zu den Mitgestaltungsmöglichkeiten in der Schule und im Wohnort, die Vorbereitung aufs Berufsleben betreffend und weitere jugendrelevante Themen werden nun über Delegierte bei der Landesjugendkonferenz mit etwa 400 Teilnehmern im Juli in Stuttgart dem Kultus- und Sozialministerium Baden-Württemberg vorgetragen.
Der Schulleiter des Hochrhein-Gymnasiums, Markus T. Funck, äußerte sich lobend über die Mitglieder der Schülermitverwaltung, allen voran Paul Vögtle und Lukas Schlegel, die weitgehend selbstständig diese Jugendkonferenz ausgerichtet haben. Und der Schulleiter verlieh auch seiner Hoffnung Ausdruck, dass „der Altersgruppe geschuldete vernünftige Ergebnisse rauskommen“, mit denen nun weitergearbeitet wird.
Etwa 60 Teilnehmer
Die nun abgehaltene Veranstaltung war die erste von 40 Jugendkonferenzen in Waldshut, basierend auf einem Konzept des Kultusministeriums Baden-Württemberg. In einem strukturierten Meinungsbildungsprozess können sich Jugendliche ab 14 Jahren in diesem Rahmen unter dem Motto „Was Dich bewegt“ austauschen und gemeinsam diskutieren. Die beiden Gymnasiasten und Mitglieder der Schülermitverwaltung, Paul Vögtle und Lukas Schlegel, hatten die Konferenz weitgehend eigenständig organisiert und erfolgreich geleitet. Etwa 60 Jugendliche der weiterführenden Schulen in Waldshut nahmen an der Veranstaltung im katholischen Gemeindezentrum teil.
Text: Alfred Scheuble, erschienen im SÜDKURIER am 16.01.2025