26.06.2023
Südkurier: „17. Juni – kompakt“
Plakatausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung
Waldshut-Tiengen: Poster zum Aufstand in der DDR sind öffentlich im HGWT zu sehen
Den Ausnahmezustand, der in der noch jungen DDR 1953 infolge des Arbeiteraufstandes herrschte, können historische Fotos nur erahnen lassen. Aber den Weg dorthin erklären – das möchte und leistet eine sechsteilige Plakatausstellung, herausgegeben von der Bundesstiftung Aufarbeitung. Die Poster hat nun auch das Hochrhein-Gymnasium erworben und zeigt sie im Schulhaus aus Anlass des 70. Jahrestages dieses historischen Ereignisses.
Jedes Plakat behandelt einen anderen Aspekt zum Thema Volksaufstand. Es geht um zunächst um das Geschehen am 17. Juni 1953 selbst, danach werden die Ursachen beleuchtet und auch die brutale Niederschlagung des Aufstandes. Zuletzt erfolgt eine Beantwortung der Frage nach den Konsequenzen dieses historischen Datums, schließlich kam es in den folgenden Jahrzehnten in beinahe allen kommunistischen Staaten zu weiteren Aufständen, die zur Destabilisierung des Systems beitrugen und letztlich zum Mauerfall bzw. zum Zerfall des Ostblocks führten.
Der Geschichtslehrer Adrian Lunau und sein Geschichtsleistungskurs der Klassenstufe 11 waren die ersten Besucher der Ausstellung, welche sich im II. Obergeschoss des Hochrhein-Gymnasiums befindet und während der Unterrichtstage bis zu den Sommerferien 2023 auch von externen Gästen betrachtet werden kann. Den Schülerinnen und Schülern gefiel besonders, dass die Ausstellungstafeln durch Zeichnungen Zusammenhänge begreifbar machen und also nicht sehr textlastig sind. Durch QR-Codes abrufbare Zeitzeugeninterviews und dokumentarische Filmszenen lassen die Ereignisse rund um den Volkstand lebendig werden. Diese Option wurde von der Lerngruppe besonders intensiv genutzt.
Am Ende der Geschichtsstunde in der Plakatschau „17. Juni – kompakt“ meinte Adrian Lunau: „Es gehört inzwischen zur Normalität in unserer Gesellschaft, dass das Wissen zu diesem historischen Datum nur noch skizzenhaft vorhanden ist. Umso wichtiger ist der niedrigschwellige Zugang, den die Ausstellung bietet, um an das Thema heranzuführen.“