09.10.2025

Demokratie als Schulaufgabe

Pädagogischer Tag am HGWT zur Demokratiebildung

Gemeinsam mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) stellte das Hochrhein-Gymnasium einen Schultag unter das Motto „Demokratiebildung“.

Beim pädagogischen Tag am Hochrhein-Gymnasium ging es um die Demokratiebildung von Schülern. | Bild: Alexander Maus, HGWT

Wie hört sich Demokratie eigentlich an, wie schmeckt sie, wie riecht sie? Seltsam anmutende Fragen, welche das Lehrerkollegium des Hochrhein-Gymnasiums zum Auftakt des pädagogischen Tages ins Nachdenken brachten. Gemeinsam mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) hatte das Gymnasium in Waldshut diesen Tag für die Lehrer unter das Motto „Demokratiebildung“ gestellt. Zwar kennt der Bildungsplan seit jeher unterrichtliche Inhalte, die mit der Historie und der Anwendung von Demokratie zu tun haben, so klassischerweise im Geschichts- und Gemeinschaftskundeunterricht; mit dem „Leitfaden Demokratiebildung“ hat das Land nun aber die Erziehung zur Demokratie als querschnittliche Aufgabe für alle Schulfächer und Schulformen ausgegeben.  
Demokratie, das dürfe kein abstrakter Begriff aus dem Fachunterricht sein, sondern müsse eine gelebte Erfahrung für Schüler darstellen, erlebbar und greifbar sein – und das jeden Tag aufs Neue in der Lebensrealität junger Menschen. Dass die Schule hierbei gut aufgestellt ist und eine lebendige Schulgemeinschaft vorweisen kann, dies wurde zuletzt auch bei der Schülervollversammlung sichtbar, als die Schüler eigenständig über die Verwendung der Spendenerlöse für die Kindernachsorgeklinik in Tannheim entscheiden durften.

Die Bandbreite der Themen spiegelte die Vielfalt aktueller Herausforderungen wider: Beispielsweise die Umsetzung von „Jugend debattiert“, einer AG, die am Hochrhein-Gymnasium angeboten wird und bei der sich Jugendliche in der Gestaltung von fairen Debatten üben können. Oder aber über den Umgang mit Künstlicher Intelligenz und Medienbildung: „Fake-News erkennen und enttarnen“, durfte ebenso wenig fehlen wie die Frage „Zivilcourage – kann man das eigentlich lernen?“. Gerade in Zeiten, in denen demokratische Werte weltweit unter Druck stehen, ist es entscheidend, junge Menschen frühzeitig mit den Prinzipien von Mitbestimmung, Meinungsfreiheit und Verantwortung vertraut zu machen.

Am Ende des pädagogischen Tages stand die Erkenntnis, dass Demokratiebildung nicht bei theoretischen Grundlagen stehenbleiben darf. Sie lebt von Beteiligung, Verantwortung und Kreativität – genau das, was Schülerinnen und Schüler im Alltag erfahren sollen. Das Hochrhein-Gymnasium setzte mit diesem Tag ein deutliches Zeichen: Demokratie ist nicht nur ein Unterrichtsthema, sondern das Fundament einer lebendigen Schulgemeinschaft.

Text: Alexander Maus, HGWT

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