20.09.2019
Südkurier: Preisgekrönte Jung-Wissenschaftler
Schweben wie im Film
Waldshut-Tiengen: Felix Sewing und Alex Korocencev, ehemalige Schüler des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut, wurden als Bundessieger von „Jugend forscht“ zum European Union Contest for Young Scientists in Sofia/Bulgarien eingeladen. Für ihr Hoverboard interessiert sich auch die EU-Kommission in Brüssel.

Felix Sewing und Alex Korocencev erhielten als Bundessieger bei Jugend forscht eine Einladung zum European Union Contest for Young Scientists. Dieser von der Europäischen Kommission veranstaltete Wettbewerb richtet sich an Teilnehmer aus der ganzen Welt und fand kürzlich in der bulgarischen Hauptstadt Sofia statt. Um auch dort ihre Entwicklung, den Bau eines Hoverboards, angemessen präsentieren zu können, wurde der nun schon bewährte Wettbewerbsstand mit allen nötigen Utensilien in eine große, eigens angefertigte Holzkiste verladen und per Lkw auf die Reise nach Bulgarien geschickt. Vor Ort trafen Alex und Felix auf Jungforscherteams aus insgesamt 39 Ländern.
Erneut mussten sich die beiden Tüftler mehreren, diesmal internationalen Jury-Teams präsentieren und ihr technisch weiter verfeinertes Hoverboard, das nach dem Prinzip der magnetischen Abstoßung schweben kann, vorführen und erläutern. Dies geschah notwendigerweise auf Englisch. Beide Abiturienten bewiesen souverän ihre kommunikativen Fähigkeiten, auch im Gespräch mit anderen Wettbewerbsteilnehmern und interessierten Besuchern aus Industrie und Forschung. Nach drei Präsentationstagen stieg am Abschlusstag die Spannung bei der Frage, ob es für das „MLV“ auch auf internationaler Ebene Anerkennung geben werde.
Insgesamt vier erste Preise wurden verliehen. Zunächst erhielten Projekte aus Irland, Dänemark und den USA Siegerurkunden. Dann aber kam die freudige Überraschung: Ein besonderer erster Preis ging nach Deutschland, ging an das Team Felix Sewing und Alex Korocencev. Die beiden sind nicht nur Wettbewerbsgewinner, sondern erhielten als einziges Forscherteam auch eine Einladung nach Stockholm zur diesjährigen Nobelpreisverleihung im Dezember. So müssen beide jungen Männer in den kommenden Wochen noch mehrmals ihre begonnene Ausbildung bzw. das laufende Studium unterbrechen. Denn vor der Reise nach Schweden stehen weitere Termine.
Von Sofia aus geht es direkt nach Berlin zum Empfang bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dann folgt ein Aufenthalt in Brüssel, wo sich Mitglieder der EU-Kommission für das Projekt Hoverboard und dessen Entwickler interessieren. Alex und Felix waren in Sofia nach der Preisverleihung erschöpft und überglücklich zugleich, freuten sich über ein Preisgeld und die Siegerurkunde. Und sie haben erleben dürfen, dass ihre nachgewiesenen Fähigkeiten inzwischen bei Forschern, Firmen und Politikern aus Europa und der Welt große Beachtung finden.
Text: Matthias Sochor (HGWT), erschienen im SÜDKURIER am 20.09.2019
Das Siegerprojekt
Die beiden 18-jährigen Jungingenieure Alex Korocencev und Felix Christian Sewing entwickelten ein lenkbares Hoverboard, das aufgrund eines Magnetfeldes über dem Boden schwebt. Auf die Idee gekommen waren die beiden durch den Science-Fiction-Klassiker „Zurück in die Zukunft“, in dem Schauspieler Michael J. Fox auf so einem Hoverboard fährt. Das Fahrzeug der Forscher basiert auf vier rotierenden Scheiben, die auf einer darunter befindlichen Metallplatte ein starkes, abstoßendes Magnetfeld induzieren. Die Gewinner erhalten für ihre herausragenden Erfindungen jeweils 7000 Euro. (Quelle: Vertretung der Europäischen Kommission in München)