20.03.2021

Südkurier: Mehr Schutz im Unterricht

HGWT mit schuleigenem Corona-Testzentrum

Waldshut-Tiengen: Das Hochrhein-Gymnasium in Waldshut ergreift selbst die Initiative, lässt Freiwillige für die Testabnahme und Auswertung schulen und wandelt die nicht nutzbare Sporthalle in ein Testzentrum um.

Das Testteam des HGWT besteht aus den Lehrkräften (v.l.) Heino Schoger, Simone Padovan, Stefan Skorski, Jana Suchant, Samuel Graf und Andrea Straub-Knissel. | Bild: HGWT

Die Corona-Pandemie hat den Arbeitsalltag der Schüler und Lehrkräfte am Hochrhein-Gymnasium Waldshut (HGWT) völlig verändert. Seit Mitte Dezember fand die Lehre vor allem als Fernunterricht statt, begegneten sich Lehrer und Schüler mithilfe von Video-Programmen. Nach den Fasnachtsferien kehrten die Schüler der Klassen 11 und 12 vormittags in den Präsenzunterricht zurück.
Doch die Pandemie ist nicht vorbei, die das Infektionsgeschehen abbildenden Zahlen steigen wieder. Also war es der Schulleitung des HGWT ein besonderes Anliegen, möglichst hohe Sicherheit im Schulhaus zu ermöglichen und die am Schulleben Beteiligten vor Infektionen zu schützen. 
So entstand die Idee, ein schuleigenes Testzentrum einzurichten. Doch zunächst fehlten dafür die rechtlichen Grundlagen. Seit einer Woche sind nun auch die Schüler der Klassenstufen 5 und 6 ins Schulhaus in Waldshut zum Unterricht zurückgekehrt – und das in vollen Klassen. „Der Druck, für mehr Sicherheit zu sorgen, stieg mit der erhöhten Schülerzahl im Präsenzunterricht sehr“, meinte hierzu der stellvertretende Schulleiter Markus Funck und ergänzte: „Ende voriger Woche wurde deutlich, dass es keine rechtlichen Bedenken mehr gibt, Schüler im Schulbetrieb zu testen. Zahllose Gespräche folgten am Wochenende im Schulleitungsteam sowie mit den Elternvertreterinnen und der beratend tätigen Engel-Apotheke.“
Es galt, innerhalb kürzester Zeit über Rundmails das Lehrerkollegium, die Eltern und Schüler zu informieren. 14 Freiwillige meldeten sich sofort und waren bereit, sich für die Abnahme der Tests ausbilden zu lassen. Nun mussten Apotheken als Partner gefunden und Tests beschafft werden. Gespräche mit den Inhabern der Löwen-Apotheke und der Rats-Apotheke halfen, beide sicherten ideelle und personelle Unterstützung zu. Ebenso das örtliche DRK, das Mitte dieser Woche sechs Lehrkräfte des Gymnasiums für die Tests schulte.
Parallel liefen Gespräche mit dem Schulträger, der Stadt Waldshut-Tiengen zur Kostenabwicklung und mit den Apotheken zur Beschaffung der Tests und aller notwendigen Schutzausrüstungen. Schließlich mussten auch Formulare erstellt werden, auf denen die Eltern die Einwilligung zur Teilnahme ihrer Kinder am freiwilligen Testangebot erklären können. Bis in den Mittwochabend hinein verwandelten die Schulleitungsmitglieder Simone Padovan und Heino Schoger gemeinsam mit dem Objektbetreuer Thomas Scheuch die Hochrhein-Sporthalle in ein temporäres Test-Zentrum. Sportunterricht darf dort derzeit ohnehin nicht abgehalten werden. Stattdessen begannen in der Halle am Donnerstagvormittag die Testungen.
Hinter den als Sichtschutz hochkant aufgestellten Tischtennisplatten wurden bereits am ersten Vormittag 102 Tests vorgenommen. Die zu dieser Zeit anwesenden Lehrkräfte und besonders viele Schüler wollten das Angebot sofort nutzen. Zufrieden bilanziert Markus Funck den ersten Test-Tag: „Alle Testergebnisse waren negativ. Und das ist für das gemeinsame Lernen und Arbeiten am Hochrhein-Gymnasium wiederum sehr positiv.“
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(Text: Matthias Sochor, erschienen im SÜDKURIER am 20.03.2021)

Zum Testzentrum umgebaut wurde die Hochrhein-Sporthalle. | Bild: HGWT
Lehrerin Simone Padovan vom Hochrhein-Gymnasium in Waldshut testet eine Schülerin. | Bild: HGWT

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