10.03.2021

Südkurier: Kunstschau „Abbild und Idee“

Leistungskurs BK der K2 zeigt Arbeiten im Schulhaus

Waldshut-Tiengen: Die angehenden Abiturienten des Kunstkurses am Hochrhein-Gymnasium Waldshut stellen ihre Arbeiten in der Schule aus. Wegen der Corona-Pandemie ist die Besichtigung nur bei Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln möglich. Beim Besuch des Hochrhein-Gymnasiums ist eine eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung (Gesichtsmaske) zu tragen. 

Emily Besel, Isabelle Völk und Isabella Lindner vor Schülerarbeiten zu gleichem Thema. | Bild: Rosemarie Tillessen

Zum 18. Mal hätte jetzt wieder das jährliche Kunstfest im Hochrhein-Gymnasium in Waldshut stattfinden sollen. Die 24 Fast-Abiturienten des Kunstleistungskurses hätten ihre Arbeiten der vergangenen drei Semester für die Öffentlichkeit ausgestellt und gefeiert. „Doch dieses Fest musste coronabedingt ausfallen“, bedauert Kurslehrer Matthias Sochor. „Dabei ist gerade der diesjährige Kurs außergewöhnlich gut, „ich würde angesichts der außergewöhnlichen Arbeitsbedingungen sogar sagen: Weltklasse.“ Und er bedauert, dass die Schüler nicht wie bisher zu den künstlerischen Originalen in die Museen von Zürich oder Winterthur reisen konnten, sondern viel zu Hause im Lockdown oder mit Abstand und Maske erarbeiten mussten.
Jetzt haben die Schülerinnen und Schüler des Kurses ihre Arbeiten auf drei Stockwerken im Schulgebäude ausgestellt. Nicht für ein großes interessiertes Publikum, sondern für vorbeilaufende Lehrer und Mitschüler. Die Pressevertreterin kann über die reiche Vielfalt der Ergebnisse nur staunen: Da wurde kreativ skizziert, gemalt und fotografiert, moderne Stillleben komponiert oder Skulpturen aus Ytong und anderen Baumaterialien geformt.

Cézanne als Schwerpunkt
Oder nach ergiebigen Körperstudien und Skizzen Stoffreliefs geschaffen, die an eine griechische Mänade erinnern. Das diesjährige Schwerpunktthema des fünfstündigen Kurses Bildende Kunst hieß „Abbild und Idee – in Landschaft und Stillleben“, mit Schwerpunkt auf dem Maler Paul Cézanne und seinen Neuerungen, die er um 1900 in die Malerei einbrachte.
Schon im Eingangsbereich der Schule steht eine kraftvolle Projektarbeit aus unterschiedlichsten Baumaterialien von Leah Rombach. Ob der neugierige Betrachter den aus dem Rahmen springenden Kopf erkennt? Wie sich die anderen angehenden Abiturienten theoretisch und praktisch in das anspruchsvolle Thema einarbeiteten, kann derjenige, der die Schule betreten darf, auch auf den anderen Stockwerken nachvollziehen.
Ana-Maria Schwirzenbeck, eine der Kursteilnehmerinnen, bringt es in ihrer Collage auf den Punkt: „Die Kunstwerke aus früheren Zeiten waren eine Inspiration für mich. Ich konnte aus Gegebenem etwas Neues machten“, schreibt sie da und bildet aus Fragmenten berühmter Bilder einen ganz neuen Bildzusammenhang.
Isabelle Völk wiederum formt ein Kopfwesen, dass sich eng an einen Bücherstapel lehnt – für sie eine deutliche Anspielung auf Corona. Isabella Lindner und Celine Kalt erinnern in ihrem kunterbunten Objekt aus Plastikspielsachen an den „Waste Man“ von Antony Gormley, während andere Schüler Bilder von Cézanne einfach weitermalen, jeder in seinem ganz eigenen Stil oder in vorgegebener Farbgebung. Interessant erscheinen auch Fotoexperimente, in denen der Stil des großen Fotografen Wolfgang Tillmans aufgegriffen und in eigene Stillleben umgeformt wird.
Wie gut, dass in einigen Bildtafeln Zusammenhänge erklärt werden. Nicht immer würde sonst der Betrachter die Thematiken erkennen. Aber genießen wird er die bunte Vielfalt in jedem Fall. So bleibt Kursleiter Matthias Sochor nur die Hoffnung: „Vielleicht gibt es ja im Juni noch eine Finissage für die Öffentlichkeit? Oder Corona endet sogar schon früher?“

Die Ausstellung
Jedes Jahr verbindet das Hochrhein-Gymnasium in Waldshut die Ausstellung der Arbeiten des Leistungskurses Bildende Kunst mit einem Kunstfest, oft wird dieses auch musikalisch umrahmt. Das musste in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Die Ausstellung mit Arbeiten der 24 Kursteilnehmer wurde inzwischen auf drei Stockwerken im Schulgebäude eingerichtet und dauert bis Ende Juni. Wegen der Corona-Pandemie ist die Besichtigung nur bei Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln möglich. Beim Besuch des Hochrhein-Gymnasiums ist eine eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung (Gesichtsmaske) zu tragen. 

(Text: Rosemarie Tillessen, erschienen im SÜDKURIER am 10.03.2021)

Kursleiter Matthias Sochor neben Leah Rombach und einigen ihrer Arbeiten. | Bild: Rosemarie Tillessen
Ana-Maria Schwirzenbeck vor ihrer Collage aus berühmten Gemälden. | Bild: Rosemarie Tillessen
Drei unterschiedliche Stoffreliefs, die nach Körperstudien zum Thema „Verkörperungen“ entstanden. | Bild: Rosemarie Tillessen
Lara-Sophie Betz und ihr Bild, das als Motiv für das Ausstellungsplakat geplant war. | Bild: Rosemarie Tillessen

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